Nein, dem AStA ist nicht "der Kragen geplatzt"

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Entgegnung des AStA zur Berichterstattung über den Offenen Brief an StattReisen Bonn

Unser offener Brief an StattReisen Bonn hat in der letzten Woche einiges an Aufsehen erregt. Das würde uns natürlich prinzipiell gefallen, hieße es doch, dass unsere Kritik an der überheblichen Werbung von StattReisen öffentlich wahrgenommen wird.

Leider ging diese Wahrnehmung in eine ganz falsche Richtung: die Bonner Rundschau berichtete, dem AStA sei gegenüber der Universität nun endlich der Kragen geplatzt und wir müssten uns mit dem Brief an StattReisen einfach mal Luft machen.

Wir möchten hiermit betonen, daß dem keineswegs so ist. Alle Punkte in diesen offenen Brief haben wir den verschiedenen Zuständigen der Universität zu den passenden Gelegenheiten bereits mitgeteilt. Der AStA-Vorsitz führt regelmäßig Gespräche mit dem Rektorat, in denen man nicht immer einer Meinung ist, die aber doch durchaus konstruktiv verlaufen. Würden wir uns wünschen, dass einige aus studentischer Sicht wichtige Punkte schneller umgesetzt oder stärker beachtet werden? Natürlich. Aber genauso, wie wir als AStA studentische Interessen vertreten, vertritt das Rektorat diejenigen der Universität als ganzes. Dass es da unterschiedliche Gewichtungen und Prioritäten gibt, ist Sinn der Sache.

Wir haben das Rektorat bisher als sehr aufgeschlossen gegenüber studentischen Perspektiven erlebt, allen Meinungsverschiedenheiten zum Trotz, und hoffen auch in Zukunft auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Diese soll durch den offenen Brief an StattReisen nicht beeinflusst werden. Dieser hat stattdessen die Aufgabe, den Verein auf seine unreflektierte Werbung aufmerksam zu machen.

Als Studierende sind wir ständig von allen möglichen Vorurteilen betroffen: den einen sind wir zu unpolitisch, den anderen zu radikal, wir sind faul und karrierefixiert zugleich, interessieren uns nur für Credit Points, sind aber durch Ehrenamt oder Nebenjob zu abgelenkt, um uns wirklich dem Studium zu widmen. Wir können es niemandem Recht machen. Als studentische Vertretung versuchen wir, diesen Stereotypen durch viel Engagement etwas entgegenzusetzen, werden dabei aber oft nicht ernst genommen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass genau diese Aussagen auch gegenüber dem Autor des Rundschau-Artikels gemacht wurden, bei einem Telefonat am Tag vor dem Erscheinen des Textes. Nichts davon hat es in den Artikel geschafft, vermutlich ist studentisches Engagement an sich nicht aufsehenerregend genug.

Insofern ist es umso bedauerlicher, dass auch StattReisen sich nur auf dieses Heraufbeschwören des großen Clashs zwischen Universität und AStA einlässt, aber mit keinem Wort die geforderte Selbstreflektion gegenüber unserer Kritik eingeht.