Broschüre gegen Rechts: AStA klärt über rechte Strukturen in Bonn und der Umgebung auf

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Auch in Bonn sind immer wieder Akteur*innen rechter Strukturen aktiv. Mit einer Broschüre, die auf diese aufmerksam macht, klärt der AStA beispielhaft über lokale Organisationen auf.

Ob Sticker an und in Universitäts-Gebäuden, Störung von antirassistischen oder feministischen Veranstaltungen oder Demos im Stadtgebiet: immer wieder fallen auch in der Universitätsstadt Bonn rechte und rechtsextreme Gruppen und Grüppchen beim Versuch auf, ihr menschenfeindliches Weltbild salonfähig zu machen. Für die selbsternannte „Identitäre Bewegung“ sind Nachwuchs-Akademiker*innen sogar erklärte Zielgruppe. Um auf rechte Strukturen in Bonn und der Umgebung, ihre Absichten und ihre Symbole aufmerksam zu machen, hat der AStA nun eine von vielen zivilen Akteur*innen unterstützte Broschüre entwickelt, die sowohl verteilt wird als auch online zur Verfügung steht.

„Gerade Hochschulen sind in der Verantwortung, sich für rechte Umtriebe zu sensibilisieren“, sagt Sarah Mohamed, Vorsitzende des AStA Bonn. „Der Versuch rechter Einflussnahme wird häufig unterschätzt und unter Verweis auf angebliche linksextreme Aktivitäten auch relativiert.“

Das Infoheft wurde von Mitarbeiter*innen des Referats für Hochschulpolitik des AStA erarbeitet. Neben ihrer Beratungstätigkeit zu Prüfungsangelegenheiten organisieren diese auch Veranstaltungen zu hochschulpolitischen Themen. Tobias Eisenach, Referent, weist darauf hin, dass rechte Tendenzen nicht nur von außen in die Studierendenschaft eingebracht werden: „Zur studentischen Kultur in Bonn gehören auch viele Verbindungen und Burschenschaften, von denen einige allerdings bundesweit als klar rechts bekannt sind. Seit Jahren ist ihre Zusammenarbeit mit der einschlägigen Szene bekannt, immer wieder sind diese Burschenschaften Treffpunkt für Veranstaltungen von Vorträgen bis zu Büchermessen. Natürlich fühlt sich die Neurechte damit sehr wohl. Diese Vernetzung muss viel stärker im öffentlichen Fokus stehen.“

Die Broschüre zeigt beispielhaft unterschiedliche lokale Strukturen und ihre Symbole auf und verweist auch auf die Zusammenhänge einzelner Organisationen.

Rebekka Atakan, stellvertretende Vorsitzende, betont die breite Unterstützung für das Heft: "Es ist keine linksradikale Nische, auf rechte Strukturen aufmerksam zu machen - das zeigt sich auch an der breiten Unterstützung des Projekts. Diffusen Gefühlen Fakten und Wissen entgegenzustellen ist eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft."

Die Broschüre findet ihr hier:

Täglich nach den Rechten sehen. Ein Infoheft des AStA über Rechte Strukturen in Bonn und der Umgebung


Zusätzlich möchten wir euch auf folgende Links hinweisen, unter denen ihr zusätzliche Informationen bekommt:

Zusammenfassung extrem Rechter Aktivitäten in Bonn

Allgemeine Infos zur IB in NRW (vor allem in Bochum, aber auch allgemein)

Artikel über den Naziaufmarsch in Remagen

Hintergründe zum Attentat auf Henriette Reker

Artikel über die Deutsche Burschenschaft

Artikel über Burschenschaften im Raum Rheinland

Interview zu Burschenschaften

Bericht über den "Zwischentag" bei den Raczeks

Artikel über NPD-Mitglied der Burschenschaft Marchia

Recherche der Taz über Verbindungen der AfD zur extrem Rechten